Die Menschenklassen der digitalen Gesellschaft
Geschrieben von:
Peter Pfläging
14 Jahre, 2 Monate her
(3 comments)
Überlegen wir mal scharf:
Digital Divide
Ist die Trennung zwischen den zwei Klassen der Menschheit (die Einen Nutzen die neuen Medien (Internet) und die Anderen nicht) im Zeitalter von Web 2.0 noch adäquat?
Ich glaube nicht!
Versuchen wir mal eine WebZweiNull kompatible Einteilung:
- Web 0.0 -> Die Benutzer, die tatsächlich keinen Computer und kein Internet verwenden
- Web 1.0 -> Jene, die eigentlich das Internet nur als Nachschlagewerk verwenden. e-Mail ist noch drin, aber Dokumente werden eher ausgedruckt und verschickt. Digitalfotos brennt man maximal auf CD, typisch ist aber im Drogeriemarkt drucken und einkleben
- Web 1.5 -> Anwender des Internet, die auch schon mal im Internet einkaufen (Ebay oder Amazon), die einen Facebook Account haben, aber eigentlich eher hören als schreiben. Auch die Fotos werden mal auf Facebook gestellt, aber eigentlich bewegt man sich immer im Bereich der "grossen" monolythischen Plattformen wie Facebook, Ebay oder Amazon. Twitter ist sinnlos, man hat ja SMS.
- Web 2.0 -> An diese Anwendergruppe hat Tim O'Reilly vermutlich am ehesten gedacht als er den Begriff geprägt hat. Typischerweise wird Twitter oder Identica zum posten von Statusmessages verwendet und Facebook nur indirekt gefüttert. Viele dieser Benutzer haben auch ein Blog (auch wenn man damit nicht immer gezielt arbeitet). Fotos werden entweder über Picasa, Flickr oder über eine eigene Gallery verbreitet. Zum Beschicken der Informationsplattformen wird immer mehr auch ein Smartphone (iPhone, Android,...) oder Tablet unterwegs verwendet. "Allways ON" ist ein Kriterium, aber man schafft schon mal einen einwöchigen Urlaub ohne Internet, ohne Notebook oder Tablet schon weniger, weil man dann die Digitalphotos nicht ordnen kann. Gäbe es nur Leute in dieser Kategorie, wäre die Post Pleite und es gäbe nur noch Paketversender.
- Web 2.5 -> Hier siedeln 2 Kategorien: 1. die Geeks oder "Early Adaptors". Die Trendscouts der neuen Technologien. Was braucht man, womit spielt man, wie erreicht man eine noch höhere Durchdringung des Alltags. Hier sind die Visitenkarten (typischerweise nur noch als VCards) überhäuft mit amüsanten Sonderzeichen von neuen Plattformen, von denen normale Anwender noch nicht einmal gehört haben, dass es sie gibt. Oder die 2. Kategorie im Web 2.5 sind alle Jene, für die die neuen Technologien Beruf oder Berufung sind.
Vielleicht finde ich noch mehr, ...
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Kommentare
Roland Hofmann 14 Jahre, 2 Monate her
Hallo Hr. Pfläging, Darf ich dies Einteilung für eine Vorlesung zum Thema digitale Produkte an der FH Steyr verweden ? Würde Sie natürlich fachgerecht zitieren. Diese Einteilung ist so simple und treffend wie ich sie sonst noch nicht gesehen habe.
Link | Antwortmfg Roland Hofmann
Peter Pfläging 14 Jahre, 1 Monat her
Kein Problem, bin zitierbar!
Link | AntwortmfG
:peter pfläging
Markus Breitner 13 Jahre, 11 Monate her
Ergänzung:
Link | AntwortWeb 3.0 -> Personen, die all diese Applikationen, deren Technologien und Paradigmen kennen und beherrschen, diese kritisch reflektieren und vor dem Hintergrund gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklungen weiterdenken, jedoch auch klug genug sind, sich nicht von jedem Scheiß vereinnahmen zu lassen, der gerade angesagt ist.
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