Zukünftige Tendenzen in der IKT (speziell auch für Behörden).
Betrachtet man künftige Tendenzen in der IKT zeichnen sich folgende Trends ab, die natürlich gerade im Bereich der großen Rechenzentren einen großen Einfluss haben werden:
- Mobilität und mobile Geräte nehmen eine immer zentralere Rolle im Umfeld der IKT ein. Man wird daher neue Definitionen für die Grenzen zwischen intern und extern finden müssen. Das bedeutet auch, dass sich die Anforderungen an Bedienbarkeit und Benutzerinteraktion ändern werden. Weiterhin wird auch gerade in diesem sehr schnelllebigen Bereich ein höherer Trend zur Vereinheitlichung und Standardisierung greifen. Es wird kaum noch jemand verstehen, warum das Dienstgerät bei identischer Hardware irgendwie anders und komplizierter funktioniert.
- Identity und nicht nur als IDM in der eigenen Organisation ist als eine der Schlüsseltechnologien sowohl für den Bereich des Application Service Providings als auch im Bereich der sozialen Netze und auch immer stärker im Bereich der Mobilität zu sehen. Identity ist eine zentrale Funktion, die weit über den reinen Begriff der Identität hinaus geht. Hier sind auch die persönlichen und organisatorischen Rollen als auch deren unterschiedlichen Kombinationen entscheidend. Ebenso gibt es im Bereich der Übertragungsprotokollen für diese Service einen sehr starken Trend zur Standardisierung (SAML2, OpenID,...).
- Application Service Providing. Sowohl als Nutzer als auch als Anbieter. Das Thema "Cloud" ist ein anderer Begriff, den ich für unsinnig halte. Im Bereich des ASP's sind vermutlich die interessantesten Dienste sowohl auf Bezieher als auch auf Anbieter Seite solche Dienste, die als Standarddienste von nahezu allen Organisationen benötigt werden: PIM (Personal Information Services wie e-Mail und Kalender), Dokumenten Management und Finanzdienste. Dabei sind natürlich die Datenschutzregelungen genau zu spezifizieren und eine bewusste Entscheidung im Sinne der Daten zu treffen. Aber gerade diese hoch standardisierten, auch mobil zu verwendenden Services sind leicht nach Aussen delegierbar.
- Integration von Social Media Services und damit eine veränderte Umgangskultur in Unternehmen und Behörden wird der nächste Schritt für die Unternehmenskulturen sein. Viele Organisationen haben den ersten Schritt getan, und Dienste zur aufbauorganisationsneutralen Kollaboration etabliert. Allerdings sind die meisten dieser Dienste in keiner Art und Weise in die "klassische" IKT integriert. Wir werden also eine Integration in andere Systeme brauchen. Der "like" Button am Elektronischen Akt wird aber nicht die Lösung des Problems sein, sondern intelligentere Verknüpfungen.
- Eine geänderte Sichtweise auf die "work- & life-Balance". Das bedingt auch ein anderes Modell des Umgangs mit IKT und der Trennung zwischen privat und dienstlich. Für Viele ist die Untertrennung zwischen privat und dienstlich zumindest in der elektronischen Welt nur noch schwer realisierbar. Sofort tauchen die klassischen Fragen auf: dienstliche Daten auf dem privaten Gerät, Privatnutzung des Dienstgerätes oder zwei Geräte, Dienste oder Datensammlungen. Hier müssen Lösungen gefunden werden, die praktikabel, sicher für beide Bereiche und auch leicht implementierbar sind.
- Eine geänderte Sicht auf Applikationen: heute will niemand mehr große hoch komplexe Applikationen mit einem hohen Lernaufwand. Eher sind kleinere Services gefragt, welche interagieren und deren Lernkurve geringer ist. Dafür werden Integrationsdienste wie Benutzerportale, die eine Integration dieser Dienste anbieten, eine größere Rolle spielen.
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